Freitag, 27. Dezember 2013

Bali, Dezember und Ausblick auf 2014

'n Abend zusammen,

ich hoffe, Ihr habt alle erholsame Weihnachtstage im Kreise der Familien und Liebsten verbracht! Auch ich habe die letzten Tage daheim genossen und bin auch bis dato noch verhältnismäßig viel geflogen, sodass ich jetzt erst dazu komme, wieder einmal zu bloggen. Es besteht jedenfalls mittlerweile großer Aufholbedarf, sodass ich nicht lange um den heißen Brei reden mag.

Mit dem letzten Post habe ich mich ja für zwei Wochen in den wohlverdienten Urlaub verabschiedet. So kam es, dass ich am Nachmittag des 10. Novembers bereits auf dem Weg nach Frankfurt war, einen großen Koffer im Schlepptau. Gemeinsam mit einem guten Freund und Kollegen sollte es nach Bali gehen - zunächst von Frankfurt nach Singapur mit unserer lieben Konzernmutter und von dort aus weiter nach Denpasar auf Bali mit JetStar Asia. In Frankfurt angekommen konnte ich mir relativ schnell die Chance auf die Business-Class aus dem Kopf schlagen - ausgebucht! Tjoa, fliegen wir eben Economy - so ist das bei Standby-Tickets, aber auch kein Problem! Den Flug haben wir dann mit dem Lufthansa-Flaggschiff, der A380 angetreten:

 

Kurz und knapp: Ein sehr ruhiger Flug mit einer sehr netten Crew und das Flugzeug ist wirklich toll!

Angekommen in Singapur ging dann das Gerenne los - 1:10h von der Landung bis zum Start des Anschlussfluges hatten wir Zeit. Grundsätzlich kein Problem - das Problem bestand eher darin, dass wir die Flüge nicht als "Connecting Flights" buchen konnten. Übersetzt hieß das Ganze, dass wir erst einmal die Koffer in Empfang nehmen mussten, Einreiseprozedur in Singapur durchlaufen, Terminal wechseln, Gepäck wieder aufgeben, Ausreiseprozedur durchlaufen (übrigens sind die Blicke der Beamten dort sehr amüsant, wenn Einreisedatum = Ausreisedatum ist!) und dann noch einmal durch die Sicherheit. All dies in 1:10h zu absolvieren stellt wirklich ein anspruchsvolles Programm dar, vor allem, wenn man sich am Flughafen absolut gar nicht auskennt, aber hey - wir haben es tatsächlich geschafft!
Auf Bali wurden wir dann bereits am Flughafen erwartet und zu unserem Haus gebracht, was die nächsten zwei Wochen unsere Unterkunft werden sollte - Pool inklusive! Nach einem kurzen Abendessen sind wir dann mehr oder weniger erschlagen ins Bett gefallen. Am nächsten Tag standen morgens dann bereits zwei Kolleginnen bei uns vor der Türe, von denen wir wussten, dass sie auch etwa zur selben Zeit auf Bali sind - dass ihr Hotel dann nur gut 5 Minuten von uns entfernt lag, war natürlich dann ein glücklicher Zufall! Sämtliche Urlaubsdetails spare ich an dieser Stelle aus, das würde den Rahmen sprengen, also bloß die Kurzfassung unseres Programms:

Strand, Elefantenfarm, Tempelanlagen, City-Touren, ein 3-Tages-Ausflug nach Gili Travangan und der ein oder andere Shopping-Tag standen auf der Tagesordnung - in der Regel immer gemeinsam mit den Kolleginnen. Wir kannten uns übrigens vorher überhaupt nicht, beziehungsweise nur von der Flugzeugübergabe - durch den gemeinsamen Urlaub sind wir mittlerweile mehr als gute Freunde geworden. Im Folgenden ein paar Fotos von unserer Zeit auf Bali:













Wie immer bei solch einem Urlaub, war auch dieser zeitlich wirklich viel zu kurz. Es gab noch so viel, was man hätte unternehmen können und sehen wollen - dafür hätte es allerdings noch etwas mehr Zeit gebraucht. Es war jedenfalls ein wunderschöner Urlaub, der nicht zuletzt durch die Leute zu ebensolchem wurde - vielen Dank also an Daniel, Ada, Caro und Saskia! Besonderer Dank natürlich an Marko, der durch diverse Kontakte und Insider-Tipps einen Großteil dazu beigetragen hat! Ich verweise an dieser Stelle auch an seine Organisation GoBali, die Auslandssemester auf Bali an Studenten vermittelt - ich für meinen Teil kann nur betonen, dass Bali eine Reise mehr als wert ist. Sollte der ein oder andere sich also dafür interessieren, kann ich Euch das nur wärmstens empfehlen!

Aus dem Urlaub zurück ging es bereits zwei Tage später wieder an die Arbeit - der Plan für Dezember war auch bereits veröffentlicht. 1. und 2. Weihnachtstag geplant frei, wie ich es mir gewünscht hatte, Reserve an Heiligabend, Reserve an Silvester und alles andere war mir ja soweit erst einmal egal.
Ein paar Tage vor Weihnachten durfte ich dann erfahren, dass meine Hoffnungen auf einen freien Heiligabend im Kreis der Familie dahin waren - eine Kollegin fiel aus und ich durfte 1x nach Fuerteventura und zurück, 6:00 Uhr Check-In, geplanter Feierabend 17:00 Uhr. Nun gut, ändern konnte ich daran jetzt nicht wirklich was, auch, wenn meine Begeisterung sich verständlicherweise in Grenzen hielt - ich habe jedenfalls das Beste draus gemacht. Wenigstens konnte ich im Anschluss dennoch heimfahren, ohne großartig was vom Weihnachtsessen daheim zu verpassen. Nach 3 Tagen im Kreis der Familie ruft ab morgen dann jedoch wieder die Arbeit, 1x Griechenland und zurück - ich freu' mich jedenfalls schon, was zum Großteil an der Crew morgen liegt.

Mal sehen, was mich diese Woche noch so erwartet - 2 Reserven sind noch offen (30.12. und Silvester), Neujahr hingegen muss ich fliegen. Das war der Deal, da ich schließlich Weihnachten frei hatte - faire Sache für alle Beteiligten, denke ich!
Der Januar dürfte dann allerdings auch etwas ruhiger werden, 12 geplante Einsätze und 2 Tage Recurrent (Training) stehen an, zuzüglich zu 5 Reserven - mal schauen, was sich da noch ergibt. Für's erste bin ich mit dem Plan mehr als zufrieden, schließlich habe ich ausnahmslos alle Wünsche für meinen Plan erfüllt bekommen - danke, liebe Crewplanung!

Bis zum Kursstart bei Lufthansa sind es nun noch knapp 5 Monate, neuer Kursstart ist nun der 20.05.2014 - der Kurs mit 14 Männlein und einem Weiblein nun auch vollständig gefüllt. Daraus ergibt sich für mich, dass ich voraussichtlich zum 30.04. mein Fliegerdasein vorerst wieder aufgeben werde, wie ich es derzeit führe und fortan wieder die Schulbank drücken darf. Ich freue mich jedenfalls riesig darauf, auch, wenn die Zeit bei der Germanwings bisher wirklich eine Menge Spaß gemacht hat und sicherlich auch noch bis zum Ende hier Spaß machen wird! Ich möchte diese Erfahrung jedenfalls nicht mehr missen und empfehle jedem, der vor der Pilotenschulung Wartezeit hat, diese Erfahrung mitzunehmen - es lohnt sich!

In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern schon jetzt einen guten Übergang und ein erfolgreiches, neues Jahr 2014! Anregungen, Kritik und Lob sind selbstverständlich wie immer gerne gesehen!

Bis zum nächsten Mal!

Dominic

Donnerstag, 7. November 2013

Ich packe meinen Koffer...


...und nehme mit: Zahnbürste, Kamm, Duschgel & 10.000 weitere Dinge.

Wer kennt es noch aus der Schule? War das nicht ein tolles Spiel, um die Merkfähigkeit zu trainieren?
Apropos Koffer packen – DAS kann ich in letzter Zeit auch besonders gut. Nicht nur 1 Hotel darf ich mir von innen ansehen – gleich 3 an der Zahl sind es. Zunächst ging es Ende Oktober für 5 Tage auf die Außenstation Hamburg. Außenstation in dem Sinne, dass es nicht mein normaler Stationierungsort ist, sodass mir vor Ort ein Hotelzimmer gestellt werden muss. So kam es, dass ich mich nach ein paar Tagen in der Heimat mit gepacktem Koffer auf in den hohen Norden machte, um in Hamburg auszuhelfen. Natürlich nicht alleine – offenbar waren bis auf ein paar Leute alle Hamburger Kollegen ausgeflogen, sodass im Hotel quasi die halbe Firma anzutreffen war. Selbstverständlich im übertragenen Sinne – es war gut besucht.
Bedingt durch die Tatsache, dass mir für alle 5 Tage Spätdienst zugeteilt wurde, konnte ich lediglich die Zeit vormittags nutzen, um etwas zu unternehmen. Bereits im Vorfeld schloss ich mich also mit einem Kurskollegen kurz und wir vereinbarten eine Werksführung bei Airbus – wenn wir schon täglich mit deren Flugzeugen arbeiten, musste die Gelegenheit natürlich genutzt werden, um uns weiteres Hintergrundwissen anzueignen. Gesagt, getan – 1,5h Zugfahrt vom Flughafen bis zum Airbuswerk morgens um 7:00 Uhr sorgten dafür, dass der Kreislauf langsam wieder in Schwung kam. Dort angekommen ging es auch recht zügig los – quasi immer eine Handbreit von der Endmontagelinie der A320-Familie entfernt mit allerlei Erklärungen. Knapp 2,5 Stunden später ging es dann langsam wieder zurück in Richtung Flughafen – natürlich mit einem kurzen Zwischenstopp zum Mittagessen. 1x Wien und Return war dann noch angesagt, bevor unter diesen langen Tag auch ein Schlussstrich gesetzt werden konnte. Am nächsten Mittag ging es dann nach wohlverdientem Ausschlafen zurück nach Köln, wo erst einmal wieder ein paar freie Tage anstanden.
Seit heute jedoch bin ich wieder auf Weltreise – also mehr oder weniger.  Zunächst ging es von Köln 1x nach London und zurück, bevor das Proceeding (=Platzierung, dienstliches Reisen) nach Berlin anstand. Also wieder einmal mit Gepäck im Schlepptau unterwegs. Davon jedoch nicht genug – die heutige Nacht verbringe ich zwar unserer schönen Bundeshauptstadt, morgen jedoch geht es zunächst von hier aus nach Birmingham und zurück, bevor das nächste Proceeding ansteht. Es soll weiter nach Stuttgart gehen, ins Schwabenland. Auch dort darf ich dann eine Nacht verbringen, bevor es übermorgen von Stuttgart via Palma, Berlin und Frankfurt zurück nach Köln geht. Ihr seht, langweilig wird es mir bestimmt nicht – immerhin darf ich in 3 Tagen 3x den Koffer ein- und wieder auspacken. Klingt doch spaßig, oder?
Womöglich avanciere ich noch zum Hoteltester – 3 an der Zahl kann ich ja nun binnen kürzester Zeit selbst testen und für mich persönlich bewerten (Steigenberger, Radisson Blu & Mövenpick). Mal sehen, welches als Favorit aus diesem Rennen hervorgeht – frohes Rätselraten!
Bis zum nächsten Eintrag wird es voraussichtlich auch wieder etwas dauern – ab Sonntag geht es erst einmal für 2 Wochen in den wohlverdienten Urlaub. Bei dem Sau schönen Wetter kann man die Flucht ins Warme sicherlich nur schwer nachvollziehen... 
Womit wir wieder beim Eingangsthema wären - langsam habe ich den Bogen echt raus!

Auch an der Lufthansa-Front gibt es ebenfalls etwas Neues und vor allem Erfreuliches zu berichten: 120 Plätze werden nächstes Jahr angeboten – mich hat es in den 413. NFF verschlagen, der am 29.04.2014 an der LFT in Bremen beginnen wird! In Worte fassen kann man die Emotionen, die auf den lange herbeigesehnten Anruf folgten, wohl kaum – denkt Euch Euren Teil! Fakt ist: Bald geht es los! Man darf also weiter gespannt sein!

Samstag, 7. September 2013

Back @ work!

Auch 2 Wochen Urlaub nehmen irgendwann ein Ende, sodass ich nun bereits seit knapp 3 Wochen wieder geschäftig durch Europa jette. 1 Woche nach Dienstantritt wurde auch der Dienstplan für September veröffentlicht. Mal abgesehen davon, dass von der Crewplanung fast jeder meiner Wünsche umgesetzt wurde (Danke dafür!), ist auch der Rest des Plans mehr als zufriedenstellend. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass dies mein bisher bester Plan ist. Nicht nur, dass mir als passioniertem Langschläfer sehr viele Spätdienste gewährt wurden - ich habe auch noch meine freien Tage so bekommen, wie es gewünscht war - zusätzlich zu einem Flug, der einen Freund von mir in den Urlaub bringen sollte. Diese freien Tage wollen ab übermorgen genutzt werden, um einen Spontanurlaub mit meiner besten Freundin in Mailand zu ermöglichen.
Was die Ziele diesen Monat angeht, fliege ich eigentlich querbeet alles, was wir so im Angebot haben:
Seien es nun die Touristik-Ziele, wie Gran Canaria, Palma und Barcelona, die Business-Strecken, wie Wien, Berlin und London, oder auch mal etwas "ausgefallenere" Strecken, wie Tel Aviv. Tel Aviv und Gran Canaria sind sogar Premieren in "meinem" bisher abgeflogenen Streckennetz. Während Tel Aviv letzte Woche für mich im Plan stand, ging es heute nach Gran Canaria. Beide Ziele zählen zu den längsten Flügen, die wir ab Köln/Bonn anfliegen - erschwerend kommt bei Tel Aviv hinzu, dass es sich dabei um einen Nachtflug handelt. Was Nachtflüge angeht, habe ich ja bereits hier etwas geschrieben - ein Foto kann ich allerdings noch von dieser durchwachten Nacht liefern:


Man sieht - der Arbeitsalltag hat mich wieder. Keinesfalls eine schlechte Sache, Spaß haben wir schließlich auch dabei - die Tatsache, dass es langsam an der Verkehrsfliegerschule in Bremen wieder etwas Bewegung gibt und wir im Oktober dann mit Infos rechnen dürfen, spornt derzeit auch noch weiter an. Warten wir ab, was dabei herauskommt. That's it for today!

Montag, 19. August 2013

Sommerpause in Split

Ruhig ist es geworden an der Blogger-Front - insbesondere deshalb, weil ich mich für 2 Wochen dezent aus dem Arbeitsleben zurückgezogen habe. Dies lag maßgeblich daran, dass die Crewplanung uns kurzfristig doch noch Sommerurlaub zugeteilt hatte, der natürlich entsprechend genutzt werden wollte. So kam es dann dazu, dass ich den letzten Bereitschaftsdienst effektiv dazu genutzt habe, Urlaubsplanung zu betreiben. Das Ziel stand auch recht schnell fest - auf Empfehlung mehrerer Kolleginnen und Kollegen sollte es nach Split in Kroatien gehen. Gesagt, getan - innerhalb kürzester Zeit waren die Flüge und auch das Hostel gebucht und knapp 10 Tage später stand ich nun gemeinsam mit einem Kollegen morgens in der Frühe am Kölner Flughafen. Schon ungewohnt, mal nicht in Uniform durch die Sicherheitskontrolle zu marschieren...
Nach knapp 1,5 Stunden Flugzeit kamen wir bei sonnigen 28 Grad Celsius morgens gegen 8:00 Uhr in Split an - durchaus eine Temperatur, mit der man arbeiten konnte, verglichen mit den 15 Grad Celsius in Deutschland...
Im Folgenden findet Ihr eine "kleine" Auswahl an Bildern, die ich dort gemacht habe - alles Rohmaterial, also völlig unbearbeitet. Nichtsdestotrotz wage ich zu behaupten, dass durchaus einige wunderschöne Aufnahmen dabei herumgekommen sind, aber seht selbst (Anklicken der Bilder vergrößert diese!):


Nach der Ankunft morgens auf dem Flughafen von Split


Der für Kroatien typische Kiesstrand, sowie
unglaublich klares Meerwasser, welches nicht
durch aufwirbelnden Sand getrübt wird.

 
Sonnenuntergang nach einem ruhigen Tag am Strand
 

Wenn man sich nach alternativen Wegen zum Strand
umschaut, kommt es auch durchaus vor, dass man
völlig falsch auskommt. Eine solche Aussicht
entschädigt jedoch meistens dafür.


Blick auf die Promenade von Split -
aufgenommen vom Wasser aus.


- Flight Crew on tour -


Ein kleiner Zwischenstopp des Katamarans zur Erfrischung
im kühlen Nass bot eine willkommene Abwechslung.


Versteckt hinter Mauern und Bäumen lässt sich das
ein oder andere luxuriöse, kroatische Domizil
dennoch ablichten.


Endstation der Katamaran-Tour: Hvar



Hvar City



Typisch für die Altstadt: Kleine, verwinkelte Gassen
mit gemütlichen Cafés und Restaurants


...wie man sieht: Klein, aber fein.


Selten habe ich in einem Hafen (!) so klares Wasser gesehen...

 
Wer möchte denn zum Strand?!
 

Ein Beach-Club der gehobenen Klasse

 
Traumhafter Blick auf den Hafen von Hvar, bevor es
später zurück nach Split ging
 

Sonnenuntergang in Split
 
Mit ebendiesem Sonnenuntergang endet auch diese kleine Auswahl an Urlaubsfotos. Ich kann jedenfalls jedem Kroatien und auch Split als Urlaubsziel nur empfehlen - Fragen, Anregungen und Ähnliches sind natürlich jederzeit gerne gesehen!
 
In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal! Dann wahrscheinlich auch wieder mit etwas mehr News aus der Welt der Aviatik...

Freitag, 26. Juli 2013

Nachtflug-Premiere

"Ich bin noch wach, was ist mit euch?"

So oder so ähnlich könnte die Frage sein, die man sich nach einem Nachtflug stellt. Fakt ist: Nachtflüge sind anstrengend - gerade beim derzeitigen Wetter fällt es unsagbar schwer, sich tatsächlich ins Bett zu legen, wenn man vom ersten Nachtflug kommt, um fit für den Abend und damit den folgenden Nachtflug zu sein. So ging es mir jedenfalls vor 3 Tagen, als ich zum ersten Mal auf einen Nachtflug geplant war. Selbst nach 3 Tagen ist noch etwas Restmüdigkeit zu spüren, sodass der heutige Beitrag vielmehr von Fotos leben wird, als von Berichten. In diesem Sinne also kurz ein paar Details zu den Flügen, anschließend folgen die Fotos...

Tag 1:

21:30 Check-In
22:45 Abflug
3 Stunden Flugzeit hin, 3 Stunden und 20 Minuten Flugzeit zurück
06:25 am Folgetag Feierabend in Köln/Bonn

Tag 2

21:35 Check-In
22:40 Abflug
3 Stunden und 20 Minuten Flugzeit hin, 3 Stunden und 5 Minuten zurück
06:25 Feierabend in Köln/Bonn



Morgens früh gegen 3:45 Uhr zeigt sich bereits die Sonne am Horizont


Kann es etwas Schöneres geben, als einen Sonnenaufgang 
ohne störende Wolken zu genießen? Ich wage es zu bezweifeln.




Auf der anderen Seite des Flugzeuges zeigt sich 
auch der Mond noch für einige Zeit.

 
 
Gegen kurz nach 6 Uhr parken wir unsere Maschine auf dem Vorfeld in Köln/Bonn, 
während im Hintergrund die Sonne ihre ersten Strahlen durch die Wolken wirft.
 
Was das Fotomotiv des Sonnenaufgangs angeht, sind Nachtflüge jedenfalls das Schönste, was einem passieren kann. Die körperlichen Belastungen, insbesondere die Müdigkeit machen einem allerdings schon ein wenig zu schaffen. In diesem Sinne ist es doch ganz gut, dass es bezüglich der Anzahl von Nachtflügen für Crewmitglieder gewisse Restriktionen gibt...

Für heute war es das wieder - nächstes Mal werde ich sicherlich wieder etwas mehr schreiben.

Sonntag, 30. Juni 2013

Ein ganz normaler Tag auf der Kurzstrecke

Allzu lange ist der letzte Eintrag noch nicht her - trotzdem möchte ich Euch mal ein kleines Beispiel geben, wie sich eine Tagestour auf der Kurzstrecke so darstellt. Alles natürlich in Kurzform - ich fliege ja schließlich Kurzstrecke...

02:20 - Der Wecker klingelt. Schlaf aus den Augen reiben, mehr oder minder wach ins Bad stolpern, Dusche an - danach fühlt man sich wieder etwas fitter.

02:45 - Frühstückszeit. Zeit für ein paar Toasts und das Lebenselixier dieses Morgens - Eiskaffee!

03:15 - Rein in die Uniform. Hemd sauber und nicht zerknittert, Krawatte richten, Sakko sitzt - hab' ich jetzt alles?! Flight-Kit vollständig, Dienstausweis ans Sakko geheftet. Damit sind wir soweit "ausgehfertig".

03:30 - Pick-Up an der Haltestelle, eine Fahrgemeinschaft zu dieser Uhrzeit ist wahrlich ein Traum.

03:45 - Ankunft auf dem Mitarbeiterparkplatz am Flughafen Köln/Bonn. Schnell die 7 Sachen sortieren und auf zur Sicherheitskontrolle. Dort schnell durch den Detektor - kein Piepser heute?! - Warnweste rauskramen und ab zum Briefingraum.

04:00 - Check-In / Briefingbeginn für den Flug nach Heraklion. Im Briefingraum trifft man nun auf den Rest der Crew, sprich die Cockpitbesatzung, sowie den Kabinenchef / die Kabinenchefin und den zweiten Flugbegleiter / die zweite Flugbegleiterin. Es folgt eine kurze Vorstellung, sofern man sich noch nicht kennt, dann beginnt das Briefing. Nun werden Serviceabläufe, sicherheitsrelevante Aspekte, sowie Besonderheiten auf den anstehenden Flügen durchgesprochen, ebenso die Aufgabenverteilung der Kollegen im hinteren Bereich der Kabine. Im Anschluss folgen die Flugzeiten, sowie Besonderheiten zum Wetter seitens der Cockpitbesatzung und Details zum Zustand des Flugzeugs.

04:20 - Aufbruchsstimmung. Das Briefing ist beendet, nun geht es auf den Flieger. Die Maschine steht heute direkt vor den Crewräumen, keine 2 Minuten zu Fuß. An Bord werden nun die weiteren Flugvorbereitungen getroffen - Notfallausrüstung, Notfallbeleuchtung und Beladung überprüfen, sowie der Aufbau der Serviceboxen. Das Ganze muss entsprechend zügig erfolgen, da knapp 10 Minuten später das Boarding beginnen soll. Da wir heute ein gut eingespieltes Team sind, geht alles recht schnell und leicht von der Hand - schon bald heißt es "Ready for boarding!"

04:30 - Boarding. Von 150 Plätzen sind heute knapp 140 belegt. Gut, dass wir über 2 Treppen boarden können und nicht bloß über die Fluggastbrücke - das beschleunigt das Ganze etwas. Knapp 20 Minuten später sitzt alles, der Treppenfahrer gibt mir einen Daumen, das war's - Türen zu!

04:55 - Push-Back! Die Türen sind umgestellt, die Sicherheitseinweisung erfolgt durch uns. Sicherheitsgurt, Sauerstoffmaske, Schwimmweste und Sicherheitskarte, gefolgt von einem Kabinencheck, dann setzen auch wir uns hin. Ich melde uns bei der Kabinenchefin ab - "Cabin ready!"

05:05 - Take-Off! Auf geht's, der Sonne entgegen. Ein paar Minuten, in denen wir ein wenig aufatmen können, während wir durch die Wolken stoßen. Weiter geht es in Richtung Südosten.


05:15 - Die Anschnallzeichen gehen aus. Nun walten wir unseres Amtes, Kaffeemaschinen anwerfen, Trolleys aufbauen - alles fertig?! Rein ins Getümmel - der Service beginnt. Bei knapp 3 Stunden Flugzeit können wir es etwas ruhiger angehen lassen - hinzu kommt, dass der Großteil der Gäste bereits ins Land der Träume entwichen ist.

05:40 - Service abgeschlossen. Nun gilt es die Trolleys wieder zu verstauen und entsprechend alles abzubauen. Da die Bordküchen nicht allzu viel Platz bieten, zieht die Kollegin bereits mit dem Müllwagen los, während ich mich zügig um den Abbau kümmere.

05:50 - Fast alle Gäste schlafen nun. In diesem Zustand möchten wir natürlich Niemanden wieder aus dem Schlaf reißen und so legen auch wir nun eine Pause ein. Zeit für ein zweites Frühstück und Gespräche unter Kollegen - auch die Zeit für einen Besuch im Cockpit bleibt. Zwischendurch immer mal ein Gang durch die Kabine, ob noch alles in Ordnung ist, oder ob noch Jemand irgendwelche weiteren Wünsche hat.

07:20 - Wir verlassen unsere Reiseflughöhe. In Kürze gehen auch die Anschnallzeichen wieder an, sodass wir nun die Kabine für die Landung vorbereiten. Es folgt die Ansage der Kabinenchefin, woraufhin wir uns auf den Weg durch die Kabine machen und checken, ob das Handgepäck wieder dort ist, wo es sein soll, ob alle angeschnallt sind, alle Tische hochgeklappt wurden etc.

07:30 - Auch wir setzen uns nun hin für die Landung, wieder melde ich uns bei der Kabinenchefin ab. "Cabin Ready!"

07:35 - Das Fahrwerk wird ausgefahren, die Ausgangsbeleuchtung geht an. Die Aussicht ist grandios. Leere Sandstrände, türkises Wasser - hier würden wir gerne bleiben.

07:38 - Touchdown in Heraklion, Umkehrschub und abbremsen, dann rollen wir von der Piste auf den Rollweg. Kurioserweise müssen wir in Heraklion dafür sogar ein wenig bergauf fahren - das habe ich auch noch nicht erlebt.

07:45 - On Blocks in Heraklion. Knapp 5 Minuten später sind auch die Treppen am Flugzeug.


07:50 - Deboarding. Die Passagiere verlassen den Flieger, schnell geht die Kollegin checken, ob nichts liegen geblieben ist und auch die Schwimmwesten noch alle da sind - während sie vorne beginnt, komme ich ihr von hinten entgegen. Anschließend folgt die Vorbereitung der Kabine auf die neuen Passagiere - Gurte legen, Müll beseitigen, Sitztaschen ausstecken und schon wenig später heißt es "Ready for boarding!".

08:15 - Das Boarding beginnt, geplant sind knapp 125 Gäste. Warum dafür ganze 5 (!) Busse nötig sind, die nicht mal halb voll waren, habe ich nicht ganz nachvollziehen können, aber so konnte ich immerhin noch ein wenig die Sonne genießen.

09:05 - Nach einiger Zeit ist das Einsteigen beendet, die Türen werden geschlossen. Türen umstellen, die Triebwerke werden angelassen. Währenddessen beginnen wir wieder mit der Sicherheitseinweisung: Gurt, Sauerstoffmasken, Schwimmweste, Sicherheitskarte mit anschließendem Kabinencheck. "Cabin ready!"


09:15 - Take-Off und Steigflug! Durchatmen...

09:25 - Die Anschnallzeichen gehen aus, wir beginnen in aller Ruhe mit den Vorbereitungen für den Service. Kaffee aufschütten, Trolleys aufbauen und auf geht's! Dieses Mal sind deutlich mehr Leute wach, sodass der Service etwas länger dauert - umso besser bei mehr als 3 Stunden Flugzeit zurück.

10:00 - Wir sind durch mit dem Service. Während ich mich wieder um den Abbau der Trolleys und Boxen kümmere, schnappt sich die Kollegin erneut den Müllwagen. In der Zwischenzeit bereite ich die Serviceboxen neu auf für die Folgecrew und sortiere die übrig gebliebene Frischware ebenso für die Folgecrew aus. Schon ist die Kollegin wieder zurück, stellt den Müllwagen ab und unterstützt die Kabinenchefin beim Überprüfen unseres Bordverkaufstrolleys - nachdem auch ich soweit durch bin und die Kabinenchefin sich ins Cockpit verabschiedet, ziehen wir mit dem Bordverkauf durch.

10:55 - Nach ein paar verkauften Artikeln wird auch dieser Trolley wieder verstaut und wir gönnen uns eine Pause. Frühstück Teil 3, untermalt von ein paar interessanten Gesprächen mit den beiden Kolleginnen. Nachdem beide nun in dieser Pause auch schon mal die Aussicht im Cockpit genossen haben und noch immer knapp 1 Stunde Flugzeit bevorstand, zog auch ich mich für ein Weilchen in die Pilotenkanzel zurück.

12:05 - Die Anschnallzeichen gehen an. Noch knapp 15 Minuten bis zur Landung - es folgen die Landeansage, sowie der Kabinencheck, bevor auch wir uns hinsetzen und die Kabine abmelden.

12:20 - Touch-Down in Köln/Bonn, unsere Pilotin legt eine hervorragende Landung hin. Auch die Parkposition ist schnell erreicht, das Deboarding beginnt.

12:40 - Alle Gäste sind raus, nichts ist liegen geblieben. Also, Kabine herrichten für die Folgecrew, die auch schon den Flieger betritt - mit dabei ist ein Kurskollege, den ich schon ewig nicht mehr gesehen hatte. Großes Hallo! Knapp 10 Minuten später ist alles fertig, wir verabschieden uns von der neuen Crew und ziehen los in den Feierabend.







13:00 - Ab ins Auto, zusammen mit der Kollegin mache ich mich auf den Heimweg.

13:20 - Daheim! 11 Stunden nach dem Klingeln des Weckers habe ich es geschafft - trotz des frühen Aufstehens bin ich nun hellwach, der Rest des Tages will genutzt werden, schließlich habe ich nun Dienstschluss, bevor es dann morgen auf nach Lissabon geht - dann allerdings zum ersten Mal mit dem Konzept der "neuen" Germanwings. Lassen wir uns überraschen. Bis zum nächsten Mal!

P.S.: Bei dieser Textlänge müsste ich ja eigentlich Langstrecke fliegen...

Samstag, 15. Juni 2013

Impressionen #2 - Streckenerfahrungsflug nach Barcelona

Was macht wohl jemand, der ein wenig flugverrückt ist und frei hat? - Richtig, trotzdem fliegen!
Da diesen Monat bisher flugtechnisch nicht ganz so viel los war, habe ich einen meiner freien Tage genutzt, um einen Streckenerfahrungsflug mitzumachen. Letztenendes geht es darum, einen Tag lang die Arbeit im Cockpit mitzuverfolgen und dadurch womöglich auch ein gewisses Verständnis für ebendiese zu entwickeln. So habe ich bereits Anfang des Monats bei der Crewplanung angefragt, ob so etwas für mich möglich sei - kurze Zeit später hatte ich die Bestätigung für mein Wunschziel Barcelona im Mail-Postfach! An dieser Stelle schon einmal ein herzliches "Danke" an unsere Crewplanung - schnell, unkompliziert und dann auch noch zu meinem Wunschziel, besser ging es wirklich nicht!

Im Folgenden also ein paar Impressionen dieses Fluges:


Blick auf das Mont Blanc-Massiv


Definitiv der Arbeitsplatz mit der besten Aussicht!


Wer kann schon von sich behaupten, an absolut jedem Arbeitstag die Sonne zu sehen?


 

 


Blick auf die spanische Küste im Sinkflug in Richtung Barcelona


Barcelona


"4U 520 on final, ILS 25R!"


"4U 520, cleared to land RWY 25R!"


"Parking Checklist!"


"Lights off!"


Unser Flugzeug: D-AGWM 


Hat auf jeden Fall mehr drauf als jeder "Dienstwagen"


 Beladung läuft!


Zum 1. Juli sieht die Kabine dann auch noch etwas anders aus, 
wenn die "neue" Germanwings an den Start geht.


"Barcelona tower, buenos días, 4U 521, ready for departure!"


Startbahn 25L


Kurz nach dem Start in Barcelona


Engine Master 1/2


Der Arbeitsplatz des Ersten Offiziers - in ein paar Jahren hoffentlich meiner...


Die "Mittelkonsole" unseres "Dienstwagens"


"4U 521, cleared to land ILS 14L!"


Und so schnell geht ein "Arbeitstag" vorbei - Ankunft in CGN.

In diesem Sinne noch einmal herzlichen Dank an die Crewplanung, sowie natürlich an die Crew auf den beiden Legs!